Äthiopien

Mit der Bahn erreichst du innerhalb Deutschlands kostenfrei und umweltfreundlich deinen Abflughafen. Von Frankfurt fliegen wir nach Addis Abeba. Bei Flügen mit Turkish Airlines, die zwischen Tag 1 und Tag 2 in Addis Abeba ankommen, wird dir ein Zimmer im Hotel in Addis Abeba zur Verfügung gestellt.

Am frühen Morgen werden wir von unserer WORLD INSIGHT-Reiseleitung am Flughafen von Addis Abeba begrüßt. Nach dem Check-in im Hotel haben wir zunächst Zeit zum Ankommen. Wer möchte, kann sich noch etwas ausruhen oder bereits erste Eindrücke im lebhaften Umfeld unserer Unterkunft sammeln – vielleicht bei einem typisch äthiopischen „Bunna“, dem traditionellen Kaffee, der hier an jeder Ecke frisch aufgebrüht wird. Am Nachmittag starten wir aktiv in unsere Reise: Vom nördlich gelegenen Entoto-Berg aus unternehmen wir eine Mountainbiketour (mittlerer Schwierigkeitsgrad). Die Strecke führt durch schattige Eukalyptuswälder und bietet herrliche Ausblicke auf die Hauptstadt und in die Hochländer. Am Ende lassen wir uns bergab wieder in die Stadt rollen auf einer genussvollen Abfahrt. Wer mag, kann vor Ort gegen Aufpreis ein e-Mountainbike mieten (falls verfügbar) – auf knapp 3.000 Metern Höhe durchaus eine willkommene Unterstützung.

Heute erleben wir Addis Abeba ganz nah – nicht nur aus dem Busfenster, sondern auch zu Fuß und mittendrin. Viel hat sich verändert in den letzten Jahren: Zwischen modernen Hochhäusern, Baukränen und Schnellstraßen blitzt nur noch vereinzelt die glorreiche Vergangenheit durch. Wo früher Lehmhütten standen, wächst heute eine afrikanische Megacity heran. Unsere Reiseleitung nimmt uns mit auf eine Zeitreise und lässt bei einem Besuch des Stadtmuseums die Ära der Kaiser lebendig werden. Ein Spaziergang durch eines der Viertel zeigt uns, wie sehr der Alltag hier im Wandel ist – und doch auch, wie viel vom alten Geist geblieben ist. Wir tauchen ein in die lebendige Atmosphäre und das improvisierte Leben zwischen Tradition und Aufbruch. Am Nachmittag heißt es Abschied nehmen von der Hauptstadt – wir fliegen weiter nach Semara, dem Tor zur Danakil-Wüste. In den kommenden Tagen erwartet uns hier ein Naturwunder von rauer Schönheit: eine der heißesten, trockensten und zugleich faszinierendsten Regionen der Welt. Die Danakil-Senke liegt teils über hundert Meter unter dem Meeresspiegel – und ist geologisch einer der aktivsten Orte des Planeten. Lavafelder, Schwefelquellen und brodelnde Krater zeugen von der unbändigen Kraft der Erde. Wir übernachten in einem Hotel in Semera.

Wir verlassen die karge Weite um Semara und folgen der Asphaltstraße in Richtung Afdera – das letzte Stück Zivilisation, bevor wir ins Herz der Danakil-Wüste eintauchen. Am Afdera-See, dessen salziges Wasser in der Sonne schimmert, beobachten wir die harte Arbeit der Salzgewinnung. Seit Jahrhunderten wird hier das „weiße Gold“ in mühevoller Handarbeit gewonnen – eine Szene wie aus einer anderen Zeit. Dann geht es weiter: Der Vulkan Erta Ale ist unser Ziel – einer der wenigen Vulkane weltweit mit einem meistens aktiven Lavasee. Die Landschaft wird zunehmend archaischer, die Hitze intensiver. Unser Weg führt uns über erkaltete Lavaströme, die sich wie schwarze, scharfkantige Wellen über das Land ziehen. Nur langsam kommen wir voran, zu unwegsam ist das Gelände. Kurz vor dem Krater endet die Holperpiste. Von hier aus geht es zu Fuß weiter – ein kurzer, aber eindrücklicher Marsch über brüchige Lavablöcke führt uns bis zum Kraterrand. Und dann ist er da: der Blick hinab in die brodelnde Tiefe. Der Lavasee leuchtet glühend rot, wabernde Rauchschwaden steigen auf – ein Schauspiel aus Feuer, Bewegung und Urgewalt, das sich mit dem Einbruch der Nacht nur noch eindrucksvoller anfühlt – staunend, eingetaucht in die ursprüngliche Kraft unseres Planeten. Unsere Schlafstätte ist einfach: eine Schaumstoffmatratze unter freiem Himmel – aber das Gefühl, mit dem Feuer der Erde in einer sternenklaren Wüstennacht zu ruhen, ist unvergesslich.

Der frühe Morgen gehört noch einmal dem Vulkan. Wer möchte, kann den Sonnenaufgang am Kraterrand erleben – das erste Licht des Tages taucht die Lavalandschaft in ein faszinierendes Farbspiel. Nach einem einfachen Frühstück im Camp – zubereitet von unseren Küchenteam – brechen wir auf und verlassen die Region um den Erta Ale. Unsere Fahrt führt uns weiter durch die Danakil-Wüste. Teilweise folgen wir einer im Bau befindlichen Piste, die uns langsam in den entlegenen Nordosten Äthiopiens bringt – bis an die Grenze zu Eritrea. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Camp bei Saba. Die Lage ist besonders: Ein kleiner Bachlauf unter Palmen spendet Schatten und bietet eine willkommene Möglichkeit zur Erfrischung nach der staubigen Fahrt. Hier, mitten in der Wüste, schlagen wir unser Zeltlager auf – unsere Basis für die kommenden Erkundungen in dieser abgelegenen Region.

Nach dem Frühstück unter Palmen brechen wir noch vor der großen Hitze auf. Unser Ziel ist das geothermale Feld am Dallol-Vulkan – ein Ort voller Farben, Formen und Extreme. Die Landschaft hier wirkt beinahe außerirdisch: grellgelbe Schwefelterrassen, dampfende Quellen, grünlich schimmernde Salzbecken und mineralische Ablagerungen in allen erdenklichen Farben formen ein faszinierendes Mosaik. Es zischt, blubbert und dampft – und das alles in einer Umgebung, in der die Temperaturen nicht selten über 50 Grad steigen können. Auf dem Weg dorthin überqueren wir den Karum-Salzsee, aus dem sich das Dallol-Massiv etwa 50 Meter erhebt. Anschließend erkunden wir eine nahegelegene Ausbruchstelle des Vulkans, wo sich über die Jahre beeindruckende Gesteinsformationen, Türme und kleine Canyons gebildet haben. Bevor wir ins Camp zurückkehren, bleibt Zeit für einen Abstecher in die Weite des Salzsees. Auf der dicken, rissigen Kruste wird noch immer Salz abgebaut. An manchen Stellen tritt salzhaltiges Wasser an die Oberfläche – so konzentriert, dass man mühelos an der Oberfläche treiben kann. Zurück im Camp genießen wir eine Pause am Bachlauf. Wir waschen den Salzstaub ab und lassen den Nachmittag entspannt im Schatten ausklingen. Am Abend erwartet uns ein frisch zubereitetes Essen aus der Feldküche – ein schöner Abschluss eines eindrucksvollen Tages.

Heute starten wir früh, um der großen Hitze zuvorzukommen. Unsere Wanderung führt uns durch den Saba Canyon – anfangs schmal, steil und fast schluchtartig. Zwischen Felswänden und über kleine Wasserläufe folgen wir dem Verlauf eines Bachlaufs und fühlen uns dabei wie auf den Spuren alter Abenteurer. Wir befinden uns auf einem historischen Karawanenweg, der über viele Jahrhunderte hinweg genutzt wurde, um Salz aus der Danakil-Wüste in die Hochländer zu bringen. Im äthiopischen Mittelalter war Salz ein kostbares Gut und diente lange Zeit sogar als Zahlungsmittel. Vielleicht begegnen wir unterwegs sogar noch einer Salzkarawane – auch heute sind hier manchmal noch Dromedare unterwegs. Nach etwa sechs Stunden erreichen wir den Endpunkt unserer Wanderung, wo bereits unsere Fahrzeuge auf uns warten. Von hier aus beginnt ein landschaftlicher Übergang – wir lassen die trockene Tiefe der Danakil hinter uns und fahren hinauf in das grüne, zerklüftete Bergland des Tigray. Am späten Nachmittag erreichen wir Hawzien in der Gheralta-Region. Hier beziehen wir unser einfaches Hotel – mit Bett und Bad aber ein komfortabler Ort, um neue Energie zu tanken.

Heute erkunden wir einige der beeindruckendsten Felsenkirchen der Gheralta-Region. Lange vor den berühmten Kirchen von Lalibela entstanden, wurden diese Heiligtümer bereits ab dem 6. Jahrhundert in die Sandsteinmassive geschlagen. Sie lagen an alten Handelswegen zwischen Axum und der Danakil-Wüste und spielten eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung des orthodoxen Christentums im Norden Äthiopiens. In Zeiten politischer Spannungen wurden sie bewusst abgelegen und schwer zugänglich errichtet – versteckt, aber bis heute lebendig genutzt. Wir besuchen zwei der bekanntesten Kirchen der Region. Die Abune Yemata Guh liegt spektakulär auf einer Felsnadel und ist nur über eine steile Kletterpassage erreichbar. Wer sich der Herausforderung stellt, wird mit außergewöhnlichen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert belohnt – einige der eindrucksvollsten der Region. Für alle, die den Aufstieg nicht mitmachen möchten, gibt es die Möglichkeit, am Fuße des Felsens zu verweilen. Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Mariam Korkor Kirche. Sie liegt markant an der Stirnseite des Gheralta-Massivs und ist über einen anspruchsvollen, aber gut begehbaren Pfad mit rund 500 Höhenmetern zu erreichen. Von oben eröffnet sich ein weiter Blick über die zerklüftete Bergwelt – die Anstrengung lohnt sich. Am Nachmittag kehren wir zurück in unser Hotel. Wer zur richtigen Jahreszeit im November reist, erlebt hier beim Hidar Tsion Fest eines der farbenfrohen Kirchenfeste der Region zu Ehren der Mutter Gottes – ein weiterer Ausdruck des tief verwurzelten Glaubens, der diese Orte bis heute prägt.

Heute beginnt unser mehrtägiges Trekking in den Agame-Bergen – eine wilde, wenig erschlossene Region, die direkt an die Gheralta-Region grenzt. Die Landschaft ist nicht weniger eindrucksvoll, doch hier begegnen wir dem ländlichen Äthiopien noch unmittelbarer. Mit dem Fahrzeug fahren wir zunächst bis ins Dorf Idega Arbi. Von dort geht es zu Fuß weiter – über schmale Pfade, die von Bauern seit Generationen genutzt werden. Der Weg führt uns stetig bergauf, bis wir ein Hochplateau erreichen, wo wir die Nacht in einem von der lokalen Gemeinschaft betriebenen Gästehaus verbringen. Die Unterkünfte sind einfach, aber herzlich. Die Einnahmen aus unserem Besuch kommen direkt den Dorfgemeinschaften zugute und tragen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung in der Region bei. Beim Abendessen lassen wir den Tag mit Blick auf die untergehende Sonne ausklingen. Die Speisen werden von den Gastgeber:innen zubereitet – ein erster authentischer Einblick in das Leben und die Gastfreundschaft der Menschen in den Agame-Bergen.

Unsere Wanderung führt uns heute weiter durch die sanften Höhenzüge und Täler der Agame-Berge. Über schmale Bergrücken und durch bewohnte, teils bewirtschaftete Täler nähern wir uns Schritt für Schritt unserem nächsten Etappenziel. Unterwegs bieten sich immer wieder Gelegenheiten für kurze Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung. In einfachen Gehöften bekommen wir einen Einblick in das archaische Leben der Bergbauern – geprägt von Handarbeit, Eigenversorgung und einer tiefen Verbundenheit mit der Umgebung. Wer möchte, kann die heutige Route individuell verlängern und unterwegs weitere Felsenkirchen besichtigen – etwa die Kirche Maryam Bahara, verborgen zwischen Felsen und Feldern. Bei Interesse wird die Gruppe aufgeteilt: Eine Teilgruppe wandert in Begleitung eines englischsprachigen Guides auf der erweiterten Route, während der Rest der Gruppe direkt zum Tagesziel weitergeht. Am Nachmittag erreichen wir das Gästehaus in Ghoagot. Die Unterkunft liegt malerisch am Fuße eines Berges, ruhig und abgeschieden. Von der begehbaren Dachterrasse öffnet sich ein weiter Blick über das Tal – ideal, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Unsere heutige Etappe bringt uns zurück in etwas höhere Lagen. Der Pfad führt über Hänge und schmale Höhenzüge, die beeindruckende Ausblicke über die weiten Täler des Tigray freigeben. Besonders nach der Regenzeit von September bis November zeigt sich die Landschaft in sattem Grün und leuchtendem Gold – ein starker Kontrast zu den rötlichen Sandsteinformationen ringsum. Hinter jeder Kurve öffnet sich eine neue Perspektive, mal auf kleine Felder, mal auf versteckte Dörfer – und immer wieder auf das mächtige Panorama der Berge. Auf dem Weg besuchen wir eine der vielen weniger bekannten Felsenkirchen der Region: Debre Giyorgis. Abgelegen und still, eingebettet in die Felsen, steht sie exemplarisch für den Reichtum an spirituellem Erbe, der sich im Tigray bis heute bewahrt hat. Anschließend führt der Weg wieder hinab ins Tal. Dort erreichen wir das Gästehaus von Siheta – ein weiterer einfacher, aber gastfreundlicher Ort, um nach einem langen Wandertag zur Ruhe zu kommen. Frisches Essen wartet schon auf uns.

Zum Abschluss unseres Trekkings steigen wir heute ein letztes Mal bergan – ein kurzer, aber kraftvoller Anstieg führt uns aus dem Tal von Siheta hinauf zur Passhöhe. Von dort geht es bergab in die Kleinstadt Adigrat, wo uns nach Tagen in der Abgeschiedenheit wieder der Trubel der Zivilisation empfängt – und die Gelegenheit, uns ein Mittagessen zu gönnen. In Adigrat wartet bereits unser Fahrzeug, das uns weiter nach Axum bringt – einer der bedeutendsten Orte des alten Äthiopiens. Die Stadt gilt als Wiege der äthiopischen Zivilisation, Hauptstadt eines frühen Weltreichs und Zentrum des orthodoxen Glaubens. Wir übernachten in einem komfortablen Hotel und genießen die Annehmlichkeiten einer heißen Dusche – Zeit, sich den Staub der Berge auszuwaschen und neue Energie zu tanken.

Was wäre eine Reise durch Äthiopien, ohne Axum gesehen zu haben? Heute widmen wir uns ganz der Erkundung dieser geschichtsträchtigen Stadt – einst Zentrum eines mächtigen Weltreichs und Ursprung des äthiopisch-orthodoxen Christentums. Wir beginnen am berühmten Stelenfeld, wo sich mehrere gewaltige Granitobeliske gen Himmel recken – manche von ihnen über 20 Meter hoch. Diese kunstvoll verzierten Monumente dienten einst als Grabmale für die Herrscher Axums und beeindrucken bis heute durch ihre Präzision und Symbolik. Gleich daneben liegt die Marienkirche von Zion – für viele Gläubige der heiligste Ort des Landes. Der Legende nach soll sich in einer der Kapellen die sagenumwobene Bundeslade befinden. An den Gräbern der Könige Kaleb und Gebre Meskel erfahren wir mehr über die glanzvolle Vergangenheit Axums – und am Stein von Ezana, der in mehreren Sprachen eingraviert ist, lassen sich die Spuren des religiösen Wandels nachverfolgen: vom heidnischen Reich zum ersten christlich geprägten Königreich Afrikas. Am Nachmittag unternehmen wir eine kleine Wanderung zum ehemaligen Steinbruch, aus dem die riesigen Stelen geschlagen wurden. Die Vorstellung, mit welcher Kraft und welchem Wissen diese Monumente einst gefertigt und aufgerichtet wurden, ist auch heute noch faszinierend. Zu vielen unserer Reisetermine fällt dieser Besuch in Axum mit einem religiösen Fest zusammen (außer Hidar Tsion). Dann mischen wir uns unter die Pilger, erleben die Farben, Klänge und Rituale eines äthiopischen Kirchenfestes – ein würdiger Abschluss dieser intensiven Reise.

Je nach Abflugzeit bleibt am Vormittag noch etwas Zeit, um Axum individuell auf sich wirken zu lassen – vielleicht bei einem letzten Spaziergang durch die Stadt oder mit einem ruhigen Moment auf dem Hotelgelände. Ein Inlandsflug bringt uns anschließend zurück nach Addis Abeba. Dort bleibt, je nach Verbindung, noch Gelegenheit für einen letzten Bummel über einen Markt, um Souvenirs, Gewürze oder den so charakteristischen äthiopischen Kaffee zu besorgen. Bevor es zum Flughafen geht, können wir den letzten Abend gemeinsam oder individuell bei einem Abendessen ausklingen lassen. Unsere Reiseleitung gibt gerne Tipps für gute Lokale in Flughafennähe. Dann heißt es Abschied nehmen von einem Land voller Kontraste, Geschichten und Begegnungen – mit einem Koffer voller Eindrücke und Erinnerungen im Gepäck.

Je nach Flug landen wir spätestens am frühen Nachmittag in Frankfurt. Es bleibt ausreichend Zeit für die Heimfahrt. Umweltfreundlich und kostenfrei innerhalb Deutschlands erreichst du mit der Bahn deinen Heimatort.